Narzisstischer/psychischer Missbrauch erkennen

Narzisstischen Missbrauch und emotionaler Gewalt erkennen: Therapie, Hilfe und Behandlung für Opfer 

Woran können Sie erkennen, ob Sie mit einer narzisstischen Persönlichkeit zu tun haben? Sie zweifeln, ob Sie zum Opfer narzisstischen Missbrauchs geworden sind? Sie zweifeln mittlerweile an Ihrem Verstand? Sie zweifeln, ob Sie im richtigen Film sind? Sie zweifeln, ob Sie nicht vielleicht selbst narzisstisch sind?

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Was ist Narzisstischer Missbrauch?


Narzisstischer bzw. emotionaler Missbrauch läuft sehr subtil ab, sodass er über lange Zeit, manchmal viele Jahre, unentdeckt sein Unwesen treibt. Den Opfern wird oft nicht geglaubt, wenn sie von ihren heftigen Erfahrungen berichten und mit rationalen Argumenten abgespeist werden, wodurch Täter gestärkt hervorgehen.
 
Kaum ein Mensch kann nachvollziehen welche dramatischen und zerstörerischen Folgen narzisstischer Missbrauch nach sich ziehen kann. Betroffene sind meist auf allen Ebenen völlig am Ende: psychisch, emotional, mental, körperlich, oft sogar auch finanziell und sozial, da sich Narzissten gerne auch Verbündete an Land ziehen (z.B. Entwürdigungen und Isolierungen von der eigenen Familie, dem eigenen Bekannten- und Freundeskreis oder am Arbeitsplatz).
Des weiteren kann es im Laufe der Zeit zu einer Reihe von psychosomatischen Beschwerden kommen, wie z.B. Unterleibsbeschwerden, Magen-Darm Beschwerden, Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Hautprobleme, Fibromyalgie, Entzündungen, Rückenprobleme und Verspannungen.
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Typische Anzeichen narzisstischen und emotionalen Missbrauchs


- Liebe und Zuwendung wird an Bedingungen geknüpft
- Das Opfer wird ständig entwertet, ausgeschlossen und gemobbt
- Leistungen werden nicht anerkannt oder ins Lächerliche gezogen
- Der/die Täter/in stellt sich als Opfer dar und erzeugt dadurch starke
Schuldgefühle. Sie machen das Opfer für alles verantwortlich was ihnen widerfährt (Schuldumkehr). Oft reichen schon ein gequälter Blick, Tränen oder ein Seufzen. Lügen werden als Wahrheit dargestellt und umgekehrt.
- Das Opfer wird mit beharrlichem Schweigen bestraft (Schweigebehandlung)
- Respektloser und demütigender Umgang (auch im Beisein von Dritten), Lächerlichmachen, permanente Grenzüberschreitungen, Bespitzelungen (Geheimnisse sind verboten) etc.
- Eine narzisstische Person kann sich nicht entschuldigen. Und wenn, dann hat diese entweder einen persönlichen Nutzen daraus oder die Person drückt sich so geschickt aus, dass am Ende doch wieder das Opfer an allem schuld ist (Schuldumkehr)
- Klare Absprachen und Regeln werden grundsätzlich ignoriert
- Emotionale Erpressung durch Drohungen (z.B. Androhung von Suizid, erweiterter Suizid, Kindesentzug, körperliche Bedrohung, das Schaffen von absoluten Ausnahmesituationen)
- Das Opfer wird systematisch vom sozialen Umfeld isoliert durch Schlechtreden, Intrigen und Verbreiten von Unwahrheiten
- Der/die Täter/in schafft sich ein Netz von Verbündeten (Flying Monkeys) um das Opfer
noch mehr in die Hilflosigkeit und Isolation zu drängen und
- Narzissten gerne auch Verbündete (Flying Monkeys) ans Land ziehen 
- Das Realitäts- und Selbstbewusstsein wird systematisch in einem schleichenden Prozess zerstört. Die Realität des Opfers verändert sich dadurch und es zweifelt an sich selbst (Gaslighting). 
- Systematische Zerstörung des Selbstbewusstseins des Opfers. Ist das Opfer dann völlig demontiert und hilflos nutzt die narzisstische Person diese Situation eiskalt aus um dem Opfer den Gnadenstoß zu geben. Er/sie wirft es weg, da das Opfer systematisch jeglicher Energie beraubt wurde und somit wertlos für den/die Täter/in ist. Er/sie sucht sich einen neuen Wirt. Gerade in Beziehungen kann sich hier auch ein jahrelanger Kreislauf aus "Verführen, Kritisieren, Abschießen" entwicklen. Nach dem Abschuss beginnt der Kreislauf erneut.
- Wenn das Opfer sich wehrt oder die Beziehung abbrechen will, setzt die narzisstische Person die sog. Hoover-Taktik (HOOVERING) ein. Wie ein Staubsauger zieht er/sie das Opfer wieder zurück indem er/sie es erneut verführt um es dann wiederum wie Dreck zu behandeln und es erneut abzuschießen.
- Meist stellen sich im Laufe der Zeit psychosomatische Beschwerden ein, d.h. körperliche Symptome für die es keine medizinische Ursache zu geben scheint. Die Betroffenen leiden oft jahrelang an Entzündungen, Hautproblemen, Probleme im Magen-Darm-Bereich, Unterleibsbeschwerden, Rücken-/Nackenschmerzen/ISG usw.. Meist kommen dann noch Depressionen, Ängste oder Panikattacken hinzu. Dadurch wird das Opfer weiter destabilisiert und der Zerfall schreitet weiter fort.
- Spricht das Opfer in der Öffentlichkeit über den Missbrauch wird
der Ruf des Opfers meist durch Intrigen und Lügen zerstört und der Vorwurf ins Absurde, Lächerliche gezogen.
- Eine offene und ehrliche Kommunikation wird unterbunden.
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Therapieansätze, Ziele, Gewinn


Viele Betroffene von narzisstischen Missbrauch und emotionaler Gewalt sind durchaus erfolgreich im Leben, feinfühlig, hochsensibel (HSP), empathisch und oftmals kreativ. Genau das macht sie mitunter ja auch interessant für Narzissten.

Das Erwachen aus dem Alptraum führt für viele Betroffene einerseits zu einer großen Erleichterung, andererseits fühlen sie sich ängstlich, hilflos, verwirrt, energielos, zweifelnd, paranoid, ratlos und unfähig im Umgang mit der Situation. Alleine die Trennung vom Narzissten reicht nicht aus! Der wichtigste Teil ist die Aufarbeitung des eigenen, erlebten Traumas und die psychodynamischen Prozesse, die überhaupt erst zum Missbrauch führen konnten.

Der Gewinn jedoch, der aus einer Aufarbeitung hervor geht, ist alle Mühe wert! Betroffene schließen endlich Frieden mit sich und ihrer Vergangenheit, woraus ein Gefühl der Freiheit, Selbstliebe und des "angekommen seins“ resultiert.

- Emotionale Kontrolle und mentale Stärke
Stärkung des Selbstwertes, Selbstbewusstseins, des Selbstvertrauens und der Selbstliebe
- Aufdecken und eliminieren unbewusster, negativer Glaubenssätze
- Grenzen setzen und "NEIN-sagen“ lernen.
- Kompetenz im Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen
- Ressourcenmanagement, Stressresilienz (Widerstandsfähigkeit gegen Stress)
- Achtsamkeit (im Alltag)
- Umgang mit Trauer, Liebeskummer und Schuldgefühlen
- Traumaaufarbeitung

Narzissmus ist eine weit verbreitete Symptomatik und zählt zu den Persönlichkeitsstörungen (PS). Interessant dabei ist, dass, obwohl narzisstische Persönlichkeiten weitaus häufiger in unserer Gesellschaft zu finden sind als Personen mit anderen Persönlichkeitsstörungen, diese Symptomatik im ICD-10 nicht unter einem selbstständigen Störungsbild geführt wird, sondern lediglich unter der Restekategorie F60.8 "sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen".

Die narzisstische PS hat vielfältige Erscheinungsformen und äußert sich darin, dass eine Person übermäßig stark damit beschäftigt ist, anderen zu imponieren und um Bewunderung zu werben. Andererseits völlig empathielos nicht in der Lage ist, sich in andere hineinzuversetzen. Betroffene besitzen kein Einfühlungsvermögen und können keine emotionale Wärme zurückgeben. Der übermäßige Geltungsdrang wird entweder selbstsicher in Szene gesetzt oder schüchtern verborgen. Betroffene können sich arrogant geben oder bescheiden. Personen mit einer narzisstischen PS neigen dazu, Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld (Partner, Kinder, Freunde, Mitarbeiter, Kollegen etc.) emotional zu missbrauchen, um dadurch den eigenen Selbstwert und ihr Ego zu erhöhen.
Der Narzisst funktionalisiert und manipuliert andere nach seinen Bedürfnissen. Er belügt und täuscht seine Opfer und beutet sie aus. Entschuldigen kann er sich nicht. Es gibt weibliche und männliche „Täter“ und jeder Mensch kann theoretisch in ihre Falle tappen.

 

Meist begeben sich Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung erst wegen eventueller Begleiterscheinungen, wie Sucht, Suizidgefahr oder Depressionen in Behandlung. Allerdings muss der Betroffene selbst gewillt sein, etwas zu ändern, sonst wird er weiterhin an seinen Idealvorstellungen festhalten und andere manipulieren, um Anerkennung und Kenntnisnahme zu erlangen.


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